Leishmaniose – eine unterschätzte Gefahr für Hunde
Leishmaniose ist eine ernsthafte parasitäre Infektionskrankheit, die durch einzellige Parasiten der Gattung Leishmania verursacht wird. Die Krankheit ist weltweit verbreitet, besonders in südlichen und warmen Regionen wie Südeuropa, Afrika, Südamerika und Asien.
Einmal infiziert, kann Leishmaniose chronisch verlaufen und ist nicht immer heilbar. Daher ist es besonders wichtig, die Krankheit frühzeitig zu erkennen und Schutzmaßnahmen zu ergreifen.
Wie wird Leishmaniose übertragen?
Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch den Stich der Sandmücke (Phlebotomus). Diese winzigen Insekten sind vor allem in warmen Ländern aktiv und übertragen die Leishmanien durch ihren Speichel in den Blutkreislauf des Hundes.
🔹 Risikogebiete:
- Südeuropa (Spanien, Italien, Frankreich, Griechenland, Portugal)
- Mittelmeerraum (Türkei, Kroatien, Malta)
- Südamerika & Afrika
🔹 Hauptübertragungszeit:
- Sandmücken sind besonders in der Dämmerung und nachts aktiv
- Die Infektionsgefahr ist in den Sommermonaten am höchsten
Kann sich ein Hund in Deutschland anstecken?
Ja, aber das Risiko ist aktuell noch gering. Allerdings werden durch den Klimawandel immer mehr Sandmücken auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz gesichtet. Zudem bringen infizierte Hunde aus dem Ausland die Krankheit mit und könnten theoretisch als Infektionsquelle dienen.
Gibt es andere Übertragungswege?
Obwohl der Hauptübertragungsweg die Sandmücke ist, gibt es seltene Fälle, in denen Leishmaniose auch anders weitergegeben werden kann:
- Von infizierten Hunden auf andere Hunde (über Bisse, Wunden oder Bluttransfusionen)
- Von der Mutter auf die Welpen während der Trächtigkeit
- Theoretisch über infizierte Spritzen oder Blutprodukte
Dennoch bleibt der Mückenstich die mit Abstand häufigste Infektionsquelle.
Symptome: Woran erkenne ich Leishmaniose?
Leishmaniose ist besonders tückisch, weil die Krankheit oft erst Monate oder sogar Jahre nach der Infektion ausbricht. Die Symptome können sehr unterschiedlich sein und hängen davon ab, welche Organe betroffen sind.
Frühe Anzeichen von Leishmaniose
Zu Beginn zeigt sich die Krankheit oft mit unspezifischen Symptomen, die mit anderen Erkrankungen verwechselt werden können:
- Mattigkeit & Antriebslosigkeit – der Hund wirkt müde und spielt weniger
- Gewichtsverlust trotz normalem oder gesteigertem Appetit
- Haut- und Fellprobleme – trockene Haut, Schuppenbildung oder Haarausfall
- Kleine, nicht heilende Wunden an Ohren, Nase oder um die Augen
Da diese Symptome oft harmlos erscheinen, wird die Krankheit in frühen Stadien häufig übersehen.
Fortschreitende Symptome – Wenn die Krankheit ausbricht
Wenn Leishmaniose unbehandelt bleibt, breitet sich die Infektion im Körper aus und schädigt verschiedene Organe. Typische Anzeichen sind:
🔹 Hautveränderungen:
- Kahle Stellen & offene Wunden, vor allem an Ohren, Nase und Pfoten
- Brüchige, eingerissene Krallen
- Stark verkrustete Haut an Schnauze, Augen oder Gelenken
🔹 Allgemeine Symptome:
- Deutlicher Gewichtsverlust trotz gutem Appetit
- Fieber & geschwollene Lymphknoten
- Blutige Nasenausflüsse & Entzündungen im Maul
🔹 Innere Organschäden:
Leishmaniose kann auch Organe wie Leber und Nieren befallen, was zu lebensgefährlichen Komplikationen führt. Späte Symptome können sein:
- Lahmheit & Gelenkschmerzen
- Chronisches Nierenversagen (einer der häufigsten Todesursachen bei Leishmaniose)
- Blasse Schleimhäute durch Blutarmut
Spätfolgen & Komplikationen
Ohne Behandlung kann Leishmaniose lebensbedrohlich werden. Besonders die Niereninsuffizienz ist ein großes Risiko – viele Hunde sterben daran, wenn die Krankheit nicht rechtzeitig erkannt wird.
❗ Wichtig: Leishmaniose verläuft meist chronisch. Selbst mit Behandlung kann ein Hund oft nicht vollständig geheilt werden, sondern bleibt lebenslang auf Medikamente angewiesen.
Wann sollte ich zum Tierarzt?
Je früher die Krankheit erkannt wird, desto besser sind die Chancen, die Symptome zu kontrollieren. Gehe sofort zum Tierarzt, wenn dein Hund:
✅ Unerklärlich abnimmt
✅ Offene, schlecht heilende Wunden hat
✅ Hautveränderungen an Nase, Ohren oder Augen zeigt
✅ Plötzlich matt und antriebslos wirkt
Ein Bluttest kann schnell klären, ob dein Hund infiziert ist!
Diagnose: Wie wird Leishmaniose festgestellt?
Da Leishmaniose schleichend verläuft und sich die Symptome erst spät zeigen, ist eine frühzeitige Diagnose entscheidend, um den Krankheitsverlauf zu verlangsamen und die Lebensqualität des Hundes zu erhalten.
Welche Untersuchungen führt der Tierarzt durch?
1. Bluttest – der erste Schritt zur Diagnose
Ein spezieller Leishmaniose-Antikörpertest kann feststellen, ob das Immunsystem des Hundes auf eine Infektion reagiert hat. Dazu gehören:
✔ ELISA-Test: Weist Antikörper gegen Leishmanien nach
✔ IFAT (Immunfluoreszenztest): Sensibler als ELISA und zeigt, wie stark die Infektion ist
❗ Achtung: Ein positiver Antikörpertest bedeutet nicht immer, dass der Hund krank ist! Manche Hunde tragen den Erreger, ohne Symptome zu zeigen.
2. PCR-Test – der direkte Erregernachweis
Falls der Bluttest unsicher ist oder bestätigt werden soll, kann eine PCR-Untersuchung gemacht werden.
✔ Sucht direkt nach dem genetischen Material der Leishmanien
✔ Besonders genau, um eine aktive Infektion festzustellen
✔ Wird aus Blut, Haut oder Knochenmark entnommen
3. Organuntersuchungen & weitere Tests
Da Leishmaniose oft innere Organe angreift, kann der Tierarzt weitere Untersuchungen empfehlen:
🔹 Blutbild & Organwerte: Zeigt Schäden an Leber und Nieren
🔹 Biopsien & Gewebeproben: Falls Verdacht auf Haut- oder Organschäden besteht
🔹 Ultraschall & Röntgen: Um Organe und Gelenke zu beurteilen
Wann sollte ich meinen Hund testen lassen?
💡 Sinnvoll ist ein Test, wenn:
✅ Dein Hund aus einem Risikogebiet kommt (z. B. aus dem Mittelmeerraum)
✅ Er unklare Symptome zeigt (Gewichtsverlust, Hautprobleme, Mattigkeit)
✅ Du mit ihm in einem Urlaubsgebiet mit Sandmücken warst
✅ Du einen Straßenhund aus Südeuropa adoptiert hast
Ein früher Test kann helfen, eine Infektion frühzeitig zu erkennen, bevor Organschäden entstehen!
Behandlung: Welche Therapie gibt es für betroffene Hunde?
Leishmaniose ist eine chronische Erkrankung, die nicht immer heilbar ist. Dennoch gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, um die Krankheit zu kontrollieren und dem Hund eine gute Lebensqualität zu ermöglichen.
1. Medikamente & Therapieansätze
Die Behandlung von Leishmaniose erfolgt meist mit einer Kombination aus Antiparasitika und Immunsuppressiva, um die Anzahl der Erreger im Körper zu reduzieren und das Immunsystem zu stabilisieren.
💊 Wichtige Medikamente in der Leishmaniose-Therapie:
✔ Allopurinol: Hemmt die Vermehrung der Leishmanien und wird oft lebenslang verabreicht
✔ Miltefosin: Direkt wirksam gegen die Parasiten, meist als Anfangstherapie genutzt
✔ Glucantime (Meglumine-Antimonat): Ein starkes Mittel zur Bekämpfung der Leishmanien, oft bei schweren Fällen eingesetzt
✔ Domperidon: Unterstützt das Immunsystem, um die Infektion besser zu kontrollieren
2. Unterstützende Maßnahmen & Ernährung
Neben Medikamenten kann eine angepasste Pflege und Ernährung helfen, den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen.
🥩 Spezielle Ernährung für Leishmaniose-Hunde:
- Purinarme Ernährung: Da Allopurinol die Harnsäure erhöht, sollte das Futter wenig Purine enthalten (z. B. kein rohes Fleisch oder Innereien)
- Proteinreiches Futter mit hochwertigen Zutaten
- Zusätze wie Omega-3-Fettsäuren & Antioxidantien, um das Immunsystem zu stärken
✅ Weitere unterstützende Maßnahmen:
- Mückenschutz beibehalten, um eine erneute Infektion zu vermeiden
- Regelmäßige Kontrollen beim Tierarzt (Blutwerte & Organfunktion prüfen)
- Möglichst wenig Stress, da dieser den Krankheitsverlauf verschlechtern kann
3. Heilungschancen & Lebenserwartung
Leishmaniose ist nicht immer heilbar, aber mit der richtigen Therapie kann ein Hund oft viele Jahre symptomfrei leben.
🔹 Milde Fälle: Hunde können mit Medikamenten gut eingestellt werden und ein normales Leben führen
🔹 Schwere Fälle: Organschäden, besonders an den Nieren, können die Lebenserwartung verkürzen
🔹 Ohne Behandlung: Unbehandelte Leishmaniose kann innerhalb weniger Monate tödlich enden
Wie lange muss mein Hund Medikamente nehmen?
❗ Häufig lebenslang!
Da Leishmanien sich in den Körperzellen verstecken, können sie durch Medikamente meist nur unter Kontrolle gehalten, aber nicht vollständig beseitigt werden.
Ein Hund mit Leishmaniose benötigt daher dauerhafte medizinische Betreuung, aber mit der richtigen Behandlung kann er eine hohe Lebensqualität genießen!
Ist Leishmaniose ansteckend? – Gefahren für Mensch & Tier
Viele Hundebesitzer fragen sich, ob Leishmaniose auch für andere Tiere oder sogar den Menschen gefährlich sein kann. Die gute Nachricht: Eine direkte Ansteckung von Hund zu Hund oder von Hund zu Mensch ist extrem selten.
Kann sich ein anderer Hund bei einem infizierten Hund anstecken?
Die Wahrscheinlichkeit einer direkten Übertragung ist sehr gering. Theoretisch können Leishmanien über Blutkontakt, Bisse oder offene Wunden weitergegeben werden, aber das passiert kaum in der Praxis.
💡 Höheres Risiko besteht in:
- Bluttransfusionen (wenn ein infizierter Hund Spender ist)
- Deckakt & Trächtigkeit (eine Übertragung auf die Welpen ist möglich)
👉 Hauptüberträger bleibt die Sandmücke! Selbst wenn ein Hund infiziert ist, kann er andere Hunde nicht ohne Weiteres anstecken – erst wenn eine Sandmücke ihn sticht und die Leishmanien aufnimmt, kann sie die Infektion weitergeben.
Ist Leishmaniose auf den Menschen übertragbar?
Leishmaniose ist eine Zoonose, das heißt, sie kann grundsätzlich auch Menschen betreffen. Die Infektion erfolgt aber fast immer über den Stich einer infizierten Sandmücke – nicht direkt vom Hund.
🔹 Wer ist besonders gefährdet?
- Menschen mit geschwächtem Immunsystem (z. B. HIV-Patienten, Organtransplantierte)
- Kinder und ältere Menschen in Sandmücken-Gebieten
💡 Wichtig zu wissen:
Ein infizierter Hund stellt keine direkte Gefahr für seine Besitzer dar, solange es keine Sandmücken gibt, die die Erreger weiterverbreiten können. In Deutschland ist das Risiko also extrem gering.
Wie kann man eine Übertragung verhindern?
✅ Mückenschutz für den Hund (Spot-ons, Halsbänder mit Abwehrstoffen)
✅ Keine Bluttransfusionen von infizierten Hunden
✅ Regelmäßige Tierarztkontrollen, um das Infektionsrisiko zu minimieren
👉 Fazit: Hunde mit Leishmaniose sind für andere Hunde und Menschen kein direktes Ansteckungsrisiko – solange keine Sandmücken im Spiel sind.
Vorbeugung: Wie kann ich meinen Hund vor Leishmaniose schützen?
Da Leishmaniose eine schwer behandelbare Krankheit ist, ist Vorbeugung der beste Schutz. Besonders wichtig ist dies für Hunde, die in Risikogebieten leben oder mit auf Reisen in den Mittelmeerraum genommen werden.
1. Mückenschutz: Die wichtigste Maßnahme
Da Leishmaniose fast ausschließlich durch Sandmücken übertragen wird, ist ein wirksamer Schutz gegen Mückenstiche unerlässlich.
💡 Empfohlene Schutzmittel:
✅ Spot-on-Präparate: Direkt auf die Haut aufgetragen, bieten sie monatelangen Schutz (z. B. Advantix®, Vectra 3D®)
✅ Schutz-Halsbänder: Repellentien wie Scalibor® oder Seresto® halten Sandmücken fern
✅ Mückennetze & Schutz in der Dämmerung: Sandmücken sind besonders nachts aktiv – Hunde sollten nicht ungeschützt draußen schlafen
2. Impfung gegen Leishmaniose – Sinnvoll oder nicht?
Seit einigen Jahren gibt es eine Impfung gegen Leishmaniose, die dabei hilft, das Infektionsrisiko zu senken. Sie schützt nicht zu 100 %, kann aber den Krankheitsverlauf mildern, falls der Hund sich dennoch infiziert.
💉 Impfschema:
- Erste Impfung ab einem Alter von 6 Monaten
- 3 Grundimmunisierungen im Abstand von wenigen Wochen
- Danach jährliche Auffrischungen
❗ Für wen ist die Impfung sinnvoll?
✅ Hunde, die regelmäßig in Risikogebiete reisen (z. B. Urlaub in Spanien, Italien)
✅ Tierschutzhunde aus dem Ausland, die bereits Kontakt mit Leishmanien hatten
✅ Hunde, die in Leishmaniose-Endemiegebieten leben
❌ Nicht sinnvoll für:
- Hunde, die in Deutschland bleiben und kein Risiko haben
- Alte oder kranke Hunde, da die Impfung das Immunsystem stark belastet
💡 Fazit: Die Impfung kann den Krankheitsverlauf abmildern, ersetzt aber keinen zuverlässigen Mückenschutz!
3. Leishmaniose-Risiko beim Reisen minimieren
Wer mit seinem Hund in südliche Länder reist, sollte besondere Vorsichtsmaßnahmen treffen:
🚗 Vor der Reise:
✅ Mückenschutz rechtzeitig anwenden (am besten 1 Woche vorher)
✅ Überlegen, ob die Impfung sinnvoll ist
🏖️ Während des Urlaubs:
✅ Spaziergänge in der Dämmerung vermeiden
✅ Hund nachts in geschlossenen Räumen oder unter einem Moskitonetz halten
🏡 Nach der Reise:
✅ Hund auf Symptome beobachten (auch Monate später!)
✅ Frühzeitig einen Leishmaniose-Test machen, wenn Unsicherheiten bestehen
4. Adoption von Hunden aus dem Ausland – Worauf achten?
Viele Hunde aus dem Tierschutz stammen aus Regionen mit hohem Leishmaniose-Risiko. Deshalb sollten Adoptanten einige Dinge beachten:
🐶 Checkliste vor der Adoption:
✔ Wurde der Hund auf Leishmaniose getestet?
✔ Liegt ein aktuelles Blutbild vor?
✔ Gibt es eine medizinische Vorgeschichte des Hundes?
Ein negativer Test bedeutet nicht immer, dass der Hund nicht infiziert ist – manchmal dauert es Monate, bis die Krankheit ausbricht. Daher sind regelmäßige Nachtests wichtig.
💡 Tipp: Falls du einen Leishmaniose-positiven Hund adoptierst, informiere dich vorab über die notwendige Pflege und Behandlungsmöglichkeiten.
Fazit: Der beste Schutz ist Prävention!
Da eine Heilung von Leishmaniose oft nicht möglich ist, gilt: Besser vorbeugen als behandeln!
✅ Kombination aus Mückenschutz & Impfung für Risikohunde
✅ Besonders vorsichtig bei Reisen in südliche Länder
✅ Gut informiert sein, wenn man einen Hund aus dem Ausland adoptiert
Mit diesen Maßnahmen kannst du das Risiko für deinen Hund erheblich reduzieren! 🐶✨
Leishmaniose beim Hund in Deutschland: Wie groß ist das Risiko?
Leishmaniose galt lange als eine Krankheit, die nur in warmen Regionen wie Südeuropa, Afrika oder Südamerika vorkommt. Doch in den letzten Jahren steigt das Risiko auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
1. Gibt es Sandmücken in Deutschland?
Ja! Durch den Klimawandel breiten sich Sandmücken immer weiter nach Norden aus. Besonders betroffen sind wärmere und trockene Regionen.
🔹 Nachgewiesene Sandmücken-Vorkommen in Deutschland:
✅ Süddeutschland (Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Bayern)
✅ Weinanbaugebiete & Flussregionen (z. B. Rhein, Main, Neckar)
✅ Wärmere Regionen mit milden Wintern
Obwohl die Anzahl der Sandmücken noch gering ist, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich weiter ausbreiten.
2. Können sich Hunde in Deutschland mit Leishmaniose anstecken?
Ja, aber das Risiko ist aktuell noch niedrig. Es gibt jedoch zwei mögliche Wege der Infektion:
✅ Über infizierte Sandmücken: Wenn Sandmücken in Deutschland bereits infizierte Hunde stechen, können sie die Krankheit weiterverbreiten.
✅ Über importierte Hunde: Viele Hunde aus dem Ausland (z. B. aus Spanien, Italien, Rumänien) sind bereits mit Leishmanien infiziert und können die Erreger in sich tragen.
👉 Experten warnen: Wenn sich die Sandmücken in Deutschland weiter ausbreiten, könnte Leishmaniose hier in Zukunft häufiger auftreten.
3. Gibt es bereits infizierte Hunde in Deutschland?
Ja! Es gibt immer mehr Leishmaniose-positive Hunde in Deutschland, vor allem:
- Tierschutzhunde aus Südeuropa & Rumänien
- Hunde von Reisenden, die sich im Urlaub angesteckt haben
- Einzelfälle bei in Deutschland geborenen Hunden, die über Sandmücken infiziert wurden
Ein Hund kann jahrelang infiziert sein, bevor Symptome auftreten – deshalb gibt es vermutlich mehr infizierte Hunde als bekannt.
4. Wie kann man das Risiko in Deutschland minimieren?
🔹 Bei Tierschutzhunden immer einen Leishmaniose-Test machen lassen
🔹 Mückenschutz auch in Deutschland verwenden (besonders in warmen Regionen)
🔹 Regelmäßige Gesundheitschecks beim Tierarzt für Hunde, die aus Risikogebieten stammen
💡 Fazit:
Momentan ist das Risiko in Deutschland noch gering, aber es wächst. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte seinen Hund auch hierzulande vor Mückenstichen schützen!
Leben mit einem Leishmaniose-Hund: Was muss ich beachten?
Ein Hund mit Leishmaniose kann oft ein glückliches Leben führen, wenn die Krankheit richtig behandelt und überwacht wird. Allerdings erfordert die Betreuung eines infizierten Hundes einige besondere Maßnahmen.
1. Regelmäßige tierärztliche Kontrollen
Da Leishmaniose eine chronische Krankheit ist, muss der Gesundheitszustand regelmäßig überprüft werden.
💉 Wichtige Kontrolluntersuchungen:
✔ Bluttests alle 3–6 Monate, um Leber- und Nierenwerte zu überwachen
✔ Regelmäßige Urinuntersuchungen, da Nierenprobleme häufig auftreten
✔ Anpassung der Medikamente, wenn sich die Krankheit verändert
👉 Warum so wichtig?
Leishmaniose verläuft oft schubweise. Manche Hunde bleiben lange symptomfrei, dann verschlechtert sich ihr Zustand plötzlich.
2. Medikamentengabe & richtige Dosierung
Viele Leishmaniose-Hunde benötigen eine dauerhafte Behandlung mit Medikamenten, um die Krankheit zu kontrollieren.
💊 Typische Medikamente für Leishmaniose-Hunde:
- Allopurinol: Häufig lebenslange Gabe, um die Parasiten einzudämmen
- Miltefosin oder Glucantime: Falls ein starker Schub auftritt
- Domperidon: Unterstützt das Immunsystem
❗ Wichtig: Medikamente niemals eigenständig absetzen oder dosieren – immer mit dem Tierarzt absprechen!
3. Ernährung anpassen – Purinarme Fütterung
Einige Medikamente (z. B. Allopurinol) können Nierenprobleme fördern. Deshalb sollten Leishmaniose-Hunde eine spezielle, purinarme Ernährung bekommen.
🥩 Was sollte man füttern?
✅ Hochwertiges, purinarmes Hundefutter (keine Innereien, kein rohes Fleisch)
✅ Gekochtes Geflügel oder Fisch als Eiweißquelle
✅ Gemüse & Kohlenhydrate (z. B. Kartoffeln, Reis) zur Unterstützung
❌ Was sollte vermieden werden?
🚫 Rotes Fleisch & Innereien (z. B. Leber, Niere)
🚫 Hülsenfrüchte (z. B. Linsen, Erbsen) – sie enthalten viel Purin
🚫 Fertigfutter mit hohem Fleischanteil
💡 Tipp: Es gibt spezielles Leishmaniose-Diätfutter – dein Tierarzt kann dir eine Empfehlung geben.
4. Stress vermeiden – Ein ruhiges Leben führen
Leishmaniose belastet das Immunsystem – daher sollten Stress & große Belastungen vermieden werden.
🧘 Tipps für ein stressfreies Leben:
✔ Ruhiger Tagesablauf: Keine zu langen Spaziergänge, keine extreme Hitze
✔ Keine übermäßige körperliche Belastung: Keine intensiven Hundesportarten
✔ Entspannter Umgang: Der Hund sollte sich sicher und geborgen fühlen
Ein stressfreies Leben kann helfen, dass die Krankheit länger inaktiv bleibt.
5. Wie lange kann ein Leishmaniose-Hund leben?
💡 Die Lebenserwartung hängt davon ab, wann die Krankheit erkannt wurde und wie gut sie behandelt wird.
🔹 Früh erkannte & gut behandelte Hunde: Können oft 10 Jahre oder länger leben
🔹 Schwer betroffene Hunde mit Organproblemen: Haben eine deutlich geringere Lebenserwartung
🔹 Unbehandelte Hunde: Leishmaniose kann in wenigen Monaten tödlich verlaufen
👉 Fazit: Mit der richtigen Pflege kann ein Hund mit Leishmaniose ein erfülltes Leben führen – auch wenn er dauerhaft medizinische Betreuung braucht.
10 häufig gestellte Fragen zu Leishmaniose beim Hund
1. Kann ein Hund mit Leishmaniose ein normales Leben führen?
Ja, mit der richtigen Behandlung kann ein Leishmaniose-Hund oft viele Jahre beschwerdefrei leben. Allerdings braucht er lebenslange Betreuung, regelmäßige Tierarztkontrollen und eine angepasste Ernährung.
2. Kann ich mich als Mensch bei meinem Hund mit Leishmaniose anstecken?
Nein, eine direkte Übertragung von Hund auf Mensch ist extrem selten. Menschen können sich nur durch den Stich einer infizierten Sandmücke anstecken – und auch nur, wenn ihr Immunsystem stark geschwächt ist.
3. Kann ein Hund in Deutschland Leishmaniose bekommen?
Das Risiko ist aktuell gering, steigt aber durch den Klimawandel an. Vor allem Hunde, die aus dem Ausland kommen oder mit auf Reisen gehen, sind gefährdet.
4. Kann ich mit meinem Hund trotz Leishmaniose ins Ausland reisen?
Ja, aber du solltest besondere Schutzmaßnahmen ergreifen:
✅ Immer ein wirksames Mückenschutzmittel (Spot-on oder Halsband) verwenden
✅ Den Hund nachts nicht draußen schlafen lassen
✅ Nach der Reise einen Tierarztcheck machen
5. Sollte ich meinen Hund gegen Leishmaniose impfen lassen?
Die Impfung ist vor allem für Hunde sinnvoll, die oft in südlichen Ländern sind oder dort leben. Sie schützt nicht zu 100 %, kann aber den Krankheitsverlauf mildern.
6. Wie kann ich herausfinden, ob mein Hund Leishmaniose hat?
Ein einfacher Bluttest beim Tierarzt kann Antikörper gegen die Leishmanien nachweisen. Falls der Test positiv ist, können weitere Untersuchungen (PCR-Test, Organwerte) die Diagnose bestätigen.
7. Wie teuer ist die Behandlung von Leishmaniose?
Das hängt vom Krankheitsverlauf ab:
💰 Leichte Fälle: Monatliche Medikamentenkosten von ca. 20–50 €
💰 Schwere Fälle: Höhere Tierarztkosten für Infusionen, Spezialfutter und Medikamente – pro Jahr können mehrere hundert Euro anfallen
Ein Hunde-Krankenversicherung kann helfen, die Kosten zu decken.
8. Wie oft muss ein Leishmaniose-Hund zum Tierarzt?
In der Regel sind alle 3–6 Monate Blutkontrollen notwendig, um Organwerte und Medikamentendosis zu überprüfen. Bei schweren Fällen sind häufigere Besuche erforderlich.
9. Sollte ich einen Leishmaniose-positiven Hund aus dem Ausland adoptieren?
Ja, aber nur, wenn du bereit bist, dich intensiv um ihn zu kümmern. Wichtig ist, dass der Hund vor der Adoption getestet wurde und ein aktuelles Blutbild vorliegt.
💡 Tipp: Adoptiere nur von seriösen Organisationen, die ehrlich über den Gesundheitszustand der Hunde informieren!
10. Kann Leishmaniose geheilt werden?
In den meisten Fällen nicht vollständig. Die Krankheit kann aber mit Medikamenten gut unter Kontrolle gehalten werden. Viele Hunde leben jahrelang symptomfrei, wenn sie richtig behandelt werden.

Weil mir das Wohl Ihres Hundes am Herzen liegt:
Bei Fragen zu Leishmaniose bei Ihrem Hund, kontaktieren Sie mich gerne.
Ihr Dr. vet. Henning v. Lützow