TENOTOMIE - Bei chronischer Hufrehe des Pferdes

Die TENOTOMIE der tiefen Beugesehne. Diese einfache aber sehr effektive OP gibt Ihrem Pferd seine Lebensqualität zurück!

DIE ERKRANKUNG:

Die Hufrehe des Pferdes ist eine sehr schmerzhafte Erkrankung. Der Aufhängeapparat des Hufes wird dabei teilweise zerstört. Nach Abklingen der akuten Phase geht die Hufrehe in ein chronisches Stadium über. Dieses Stadium entwickelt sich im Laufe weniger Wochen und führt zu Umbauvorgängen im Huf und in der Hornkapsel.

Nach der Lockerung und Zerstörung des Aufhängeapparates des knöchernen Hufbeines innerhalb der Hornkapsel kommt es zur sog. Absenkung und Rotation des Hufbeines innerhalb der Hornkapsel. Der Zug der tiefen Beugesehne, die hinten und unten am Hufbein ansetzt, führt zu dieser Veränderung. Das Kräftegleichgewicht, nämlich die feste Verankerung des Hufbeines auf der Vorderseite, im Bereich der weissen Linie, und der Zug der tiefen Beugesehne auf der Rückseite, hat sich zugunsten der tiefen Beugesehne verschoben. Die Folge der Rotation ist eine übermäßige Belastung der Hufbeinspitze, die von innen, im Bereich der Strahlspitze, auf die sehr empfindliche Hufsohle drückt. Das Pferd zeigt einen klammen und steifen Gang und stellt die Vorderbeine nach vorne aus. Das Aufheben eines Vorderbeins ist nicht oder nur sehr kurz möglich, der Patient hat dauerhaft starke Schmerzen und ist nicht mehr belastbar.

Oft wird in dieser Situation darüber nachgedacht, das Pferd einzuschläfern. Durch spezielle Hufbeschläge wird versucht, den Pferden eine schmerzfreie Bewegung zu ermöglichen. Oft ist es aber dennoch notwendig, dauerhaft Schmerz- und Entzündungshemmer zu geben.

 

DIE LÖSUNG:

Die Tenotomie bringt in chronischen Fällen eine schnelle Abhilfe. Der Zug der tiefen Beugesehne, der das Pferd zwingt, quasi immer nur die Spitze des Hufbeines zu belasten, fällt sofort weg. Der Effekt ist unmittelbar nach dem Eingriff zu beobachten.

Die Tenotomie kann im Stall am stehenden Pferd durchgeführt werden. Durch einen kleinen Schnitt von 3 – 4 cm Länge an der Aussenseite des Vorderbeins im Bereich der Röhre wird die Tenotomie vorgenommen. Die Wunde wird mit einigen Fadenheften verschlossen. Bereits am nächsten Tag werden die Pferde geführt, um sie an die neue Situation zu gewöhnen. Das Schmerzmittel kann in der Regel dann bereits abgesetzt werden.

Diese einfache und sehr effektive Operation gibt den erkrankten Pferden die Lebensqualität zurück, die sie für ein glückliches und gutes Leben brauchen.

Zur Tenotomie - ein Interview mit Dr. v. Lützow

Wenn das Pferd an chronischer Hufrehe leidet und dadurch Schmerzen hat, ist die Tenotomie eine sehr effektive Option. Hr. Dr. v. Lützow ist Spezialist auf diesem Gebiet und kann bereits vorab diese Behandlungsmethode sehr gut und verständlich erklären (mehr auch unter Podcast): 

Die Pferde leiden unter starken Schmerzen und haben einen klammen, steifen Gang. Manche sind am ganzen Körper verspannt, weil sie versuchen, die Vorderbeine zu entlasten. Das Aufheben eines Vorderbeins ist nicht oder nur sehr kurz möglich. 

Hufrehe entsteht durch eine Stoffwechselstörung, im weitesten Sinne eine „Vergiftung“. Besonders anfällig sind übergewichtige, leichtfuttrige Pferde. 

Die Patienten haben oft schon einiges durchgemacht. Nach dem akuten Stadium geht die Hufrehe in ein chronisches Stadium über. Hier wird versucht, mit orthopädischen Beschlägen, Futterumstellung und weichem Untergrund den Pferden ein schmerzfreies Dasein zu ermöglichen. Leider ist diese Zeit von vielen Rückschlägen charakterisiert, in denen die Pferde über lange Zeit hochdosiert Schmerzmittel nehmen müssen. Oft ist schon der Termin beim Hufschmied für die Tiere sehr problematisch. In vielen Fällen sind die Hufkorrektur und das Beschlagen nur mit Beruhigungsmitteln oder örtlicher Betäubung möglich. 

Prinzipiell kann man die Tenotomie bei jedem Pferd machen. 

Im Vorfeld sind Röntgenbilder anzufertigen, um den Grad der Veränderungen im Huf zu ermitteln. Wie viele andere Techniken auch hat die Tenotomie einen bestimmten Anwendungsbereich. Bei einer sorgfältigen Auswahl der Patienten sind auch die Erfolgsaussichten sehr gut. 

Wichtig ist eine orthopädische Behandlung der Hufe, möglichst bereits vor der Tenotomie. Sollte das nicht möglich sein, ist die Korrektur der Hufe unmittelbar nach der Tenotomie durchzuführen. 

Die Tenotomie wird am stehenden Pferd durchgeführt. Das ist auch ambulant in einem sauberen Bereich im Stall machbar. Der sedierte Patient bekommt im OP-Bereich zusätzlich eine örtliche Betäubung. Das Bein wird dann für einen chirurgischen Eingriff vorbereitet. Nach Eröffnung der Haut mit einem Skalpell wird der Sehnenschnitt, die Tenotomie mit einem speziellen Instrument, dem Tenotom, durchgeführt. Nach dem Eingriff wird die Hautwunde, die ca. 3 bis 4 cm lang ist, mit einigen Fadenheften verschlossen. Das Bein wird mit einem Verband geschützt. Zu diesem Zeitpunkt ist die Sedation so weit abgeklungen, dass das Pferd in seine Box geführt werden kann. 

Abgesehen von den ganz allgemeinen Risiken bei operativen Eingriffen wie z.B. Wundinfektionen bestehen keine besonderen Gefahren. 

Ja, eine Sedierung ist unbedingt erforderlich. Die OP wird am stehenden Pferd durchgeführt. So besteht nicht das Risiko einer Vollnarkose, was ein großer Vorteil ist. 

Die Pferde zeigen bereits beim Zurückbringen in die Box einen veränderten Gang. Sie bewegen sich freier und sind in der Lage, mit der erkrankten Gliedmaße Gewicht aufzunehmen. Die Schmerzmittel können wenige Tage nach der Tenotomie in der Regel abgesetzt werden. 

Ja, man kann die Tenotomie an beiden Vorderbeinen in einer Sitzung durchführen. 

Bei einer sorgfältigen Auswahl der Patienten sind die Erfolgschancen sehr hoch. Die Tenotomie zeigt dann ihre volle Wirkung, wenn das Problem in einer übermäßigen Zugwirkung der tiefen Beugesehne am Hufbein im chronisch veränderten Rehehuf liegt. 

Das hängt wie immer vom Einzelfall ab. Als grobe Orientierung kann aber ein Betrag von ca. 1.500€ angegeben werden. 

Die Tenotomie ist eine Methode, die ich schon früh als effektiven und hilfreichen Eingriff im Rahmen der Pferdepraxis kennen lernte und seither immer wieder anwende. 

Die Wartezeit beträgt ca. 2 Wochen. 

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Bewertungen

September 9, 2024

Sehr geehrter Herr Dr. von Lützow

Zuerst möchte ich mich für die gute Betreuung in den letzten Jahren bedanken. Sie hatten immer ein

offenes Ohr für Probleme und waren im Notfall zur Stelle.

Besonders möchte ich Ihnen auch für die Hilfe bei meinem alten Shetlandpony bedanken das immer

wieder Reheschübe ohne erkennbare Ursache hatte und bei dem die übliche Behandlung keine

Besserung mehr brachte.

Auf ihren Rat hin wurde bei ihr eine Tenotomie durchgeführt. Die Operation erfolgte ganz

unspektakulär in aller Ruhe am sedierten stehenden Pferd im Stall. Alles ist sehr gut verheilt und ich

war überrascht wie wenig sie dieser Eingriff beeinflusst hat. Sie konnte deutlich besser laufen und

selbst unebener Boden und Steigungen waren kein Problem.

Vielen herzlichen Dank das sie meinem Pony diese Stück Lebensqualität zurückgegeben haben.

LG C.H.

September 9, 2024

Sehr geehrter Herr Dr. Lützow,

ich möchte mich herzlich bedanken für den Eingriff bei meinem Pferd Triento.

Seit der Tenotomie können wir wieder längere spazieren Gänge unternehmen und dieser Grundschmerz ist einfach weg.

Triento erkrankte 2017 an Hufrehe und wir bekamen es einfach nicht in den Griff.

2024 wechselte ich zu einem anderen Hufschmied, der wiederrum empfahl, mir

eine Tenotomie ( einen Sehnenschnitt ) durchführen zu lassen.

Es war unsere einzige Chance die uns noch blieb.

Ich möchte mich bei Herrn Dr. von Lützow nochmal herzlichst Bedanken,

seitdem geht es Triento wieder sehr viel besser.

Liebe Grüße Sabine und Triento

September 5, 2024

Wir haben lange gerungen, ob wir bei unserer Stute an einem Vorderbein eine Tenotomie durchführen lassen sollen. Wir haben uns dann doch dazu entschieden und der Behandlungserfolg hat uns Recht gegeben. Zu sehen, wie unsere Stute wieder schmerzfrei war und ihr dadurch noch einige Jahre auf der Koppel geschenkt wurden und wir die Zeit noch gemeinsam verbringen konnten, haben wir nie bereut.

VG

Marion + Karin Klose

August 23, 2024

Sehr geehrter Herr Dr. Lützow,

mit diesem Schreiben möchten wir Ihnen unseren aufrichtigen Dank für Ihre hervorragende Arbeit bei der Tenotomie an unserem Huzulen-Pferd Wanda aussprechen.

Viele unserer Reiterkollegen hatten große Befürchtungen hinsichtlich dieses Eingriffs und möglicher schwerwiegender, nachteiliger Folgen für unser Pferd. Wanda litt an einer fortgeschrittenen Hufrehe und es gab erhebliche Sorgen, dass der Eingriff ihre Situation verschlimmern könnte.

Dank Ihrer fachkundigen und sorgfältigen Durchführung der Operation konnte sich Wanda jedoch schon wenige Tage nach dem Eingriff wieder nahezu schmerzfrei bewegen. Ihre intensive Nachsorge hat entscheidend dazu beigetragen, dass der Eingriff ein nachhaltiger Erfolg wurde. Ihre Expertise und Ihr Engagement haben wesentlich dazu beigetragen, die Lebensqualität unseres Pferdes erheblich zu verbessern.

Wir sind Ihnen äußerst dankbar, dass Wanda nun wieder mobil und schmerzfrei ist und möchten Ihnen unseren tiefsten Dank aussprechen. Es ist beruhigend zu wissen, dass wir auf Ihre Hilfe und Ihr Können vertrauen können.

Mit freundlichen Grüßen

Familie Gandrè

August 19, 2024

Lieber Herr Dr. von Lützow,

seit Jahrzehnten betreuen Sie meine Pferde, vielen Dank für die

immer schnelle Hilfe und kompetente Behandlung.

Speziell bei unserem Pony konnten Sie das Leben unseres Lieblings

verlängern und ihm ein angenehmes Dasein ermöglichen.

Die Durchtrennung der tiefen Beugesehne bei seiner chronischen

Hufrehe hat ihm sehr geholfen. Vielen Dank nochmals

herzliche Grüße

Ihr Hans Schaller